Die Aufnahmen vom Platzen des Wetterballons mit dem ungetrübten Blick auf die Sonne vor schwarzem Hintergrund sind beeindruckend.
Live im Netz und am Rande des Weltalls
Erinnernswert, herausfordernd, bedeutsam und unmittelbar mit der Wirklichkeit verknüpft: Diesem Anspruch ans Lernen wurde das Schlaun mit einer modernen Schnitzeljagd am Rande des Weltalls nun auf besondere Weise gerecht. Der fulminante Höhepunkt dieser interdisziplinären und jahrgangsübergreifenden Zusammenarbeit war am Freitag, 26. Mai 2023 der Start eines Wetterballons von den Wienburgwiesen aus zu einem Stratosphärenflug.
Monatelange Planungen der Physikfachschaft
Monatelange Planungen der Physikfachschaft mit einer Schulung durch die Firma Stratoflight gingen dem Start voraus. Außerdem wurde das Projekt durch eine Lehrplankooperation mit den Fächern Erdkunde und Biologie im 9. Jahrgang ermöglicht. Finanziell konnte das Projekt durch die Unterstützung der Rütgers-Stiftung und dem Förderverein gestemmt werden. Die intensive Begleitung des Medienteams der SV machte es möglich, vielen Interessierten am Schlaun und darüber hinaus durch Instagram an diesem Projekt live teilhaben zu lassen.
Mit dem Ballon auf die Reise geschickt wurden neben einer Datenlogger-Sonde verschiedene Experimente in Reagenzgläsern. Überdies ein Schokokuss und ein handelsüblicher Luftballon, um naturwissenschaftliche Phänomene in der Stratosphäre zu veranschaulichen. Zudem waren zwei Kameras an Bord, um einen echten Blick ins und aus dem Weltall zu bekommen. Für die Verfolgung und Bergung der Sonde war ein GPS-Tracker installiert.
Spannende Flugroute der Sonde
Nach dem vom Tower des FMO freigegebenen und gemeinsam gefeierten Start des Ballons wurden im „Mission Control Center“ am Schlaun wissenschaftliche Grundlagen und die Live-Verfolgung präsentiert, während das Bergungsteam sich entsprechend der prognostizierten Flugroute und den Updates der GPS-Informationen bereithielt, den gelandeten Kern des abgeschickten Stratoprojektes zu sichern.
Die Bergung war von Erfolg gekrönt: Daten, Videos und Flugmaterial konnten in Teamarbeit weitgehend intakt nach der Landung in Unna geborgen werden. Am Schlaun-Gymnaisum wurden sie unter Spannung erwartet und in den folgenden Tagen ausgewertet.
Präsentation beim Schulfest
Die Ergebnisse sowie die Filmaufnahmen der Schlaunsonde werden am 7.6.23 beim Schulfest des JCS der Öffentlichkeit präsentiert.
Die gesamte Schulgemeinde hat mit dem Stratoflight ein aufregendes Projekt durchgeführt, das allen emotional und sicher auch fachlich noch lange in Erinnerung bleiben wird, und zieht das Fazit: Die wunderschönen Bilder vom Aufstieg des Ballons, die sichtbaren Veränderungen der Experimente, die Veränderung des Schokokusses und des kleinen Ballons zeigten Naturwissenschaften so lebendig, wie sie sind. Die Aufnahmen vom Platzen des Wetterballons mit dem ungetrübten Blick auf die Sonne vor schwarzem Hintergrund sind beeindruckend. Es ist atemberaubend, dass man ein Objekt an den Rand des Weltalls schicken kann und die Krümmung der Erde und den Rand der Atmosphäre sehen kann. Man kann nur hoffen, dass allen Beteiligten noch klarer geworden ist, wie klein und schützenswert unsere Erde ist und wie viel Kraft durch das eigene Engagement entfaltet werden kann.