Ein Ballon mit vielen Fragen im Gepäck
Die Schüler*innen der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg haben ein spannendes Projekt gestartet: Sie schickten einen Wetterballon in die Stratosphäre. Dieses Experiment gehört zu einem Chemie-Projektkurs, in dem sich die 18-jährigen Oberstufenschüler*innen mit Klimawandel und nachhaltigen Energien befassen. Mit dem Wetterballon sammeln sie wichtige Daten für ihre Forschungsprojekte.
Ziel des Experiments: Wasser aus der Luft gewinnen
Ein zentrales Anliegen der Schüler*innen ist die Untersuchung der Luftfeuchtigkeit in großen Höhen und deren potenzielle Nutzung. Hintergrund: Durch die Klimaerwärmung verdunstet mehr Wasser, das in die Atmosphäre gelangt und Wetterextreme verstärkt. Die Schüler*innen wollen herausfinden, wie man dieses Wasser aus der Luft zurückgewinnen kann, etwa zur Bewässerung von Pflanzen. Die Sensoren des Wetterballons sollen zeigen, wie viel Wasser in verschiedenen Höhen vorhanden ist.
Vergleich von Solarzellen: Stromerzeugung in der Stratosphäre
Zusätzlich zur Messung der Luftfeuchtigkeit hat das Team zwei Solarzellen am Ballon montiert, eine davon selbst gebaut. Sie wollen herausfinden, ob in der Stratosphäre, in etwa 30 Kilometern Höhe, mehr Strom erzeugt werden kann als auf der Erde. Die Vermutung: Da in diesen Höhen weniger Gase zwischen Sonne und Solarzelle sind, könnte die Stromausbeute höher sein. Vergleichswerte werden gleichzeitig am Boden gemessen.
Die technische Ausrüstung an Bord
Unter dem Ballon hängt ein roter Fallschirm für die Landung, darunter eine Styropor-Box mit der gesamten Messtechnik: ein GPS-Tracker zur Ortung des Ballons, ein Datenlogger für die Messwerte sowie Sensoren für Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Höhe. Der Ballon steigt mit fünf Metern pro Sekunde auf und wird per GPS-Tracker verfolgt.
Herausforderungen und Teamarbeit
Die Schüler*innen zeigten viel Engagement und Kreativität bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekts. Während des Experiments stieß das Team auf Herausforderungen wie die unvorhersehbare Flugbahn des Ballons und die anschließende Bergung, die mehrere Schüler gemeinsam mit ihrem Lehrer unternahmen.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie praxisnahe und innovative Ideen im Unterricht umgesetzt werden können und wie Schüler dabei wichtige Kompetenzen in Naturwissenschaften, Technik und Teamarbeit erwerben. Die RÜTGERS Stiftung unterstützt solche Projekte, die die Neugierde und den Forschergeist der jungen Generation fördern und zugleich einen Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Themen leisten.
Hier findet ihr einen ausführlichen Artikel über das Projekt in der Zeitung. https://ga.de/bonn/stadt-bonn/warum-godesberger-schueler-mit-einem-wetterballon-experimentieren_aid-113222655
Und hier geht es zur Schulseite der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bonn. http://igs-bonn.de/wordpress/?p=13858